Medaillenregen für die SGK auf dem Landesturnfest in Weinheim

Die Turner der SG Kirchheim zeigten beim diesjährigen Landesturnfest in Weinheim erneut, dass sie eine feste Größe im baden-württembergischen Turnsport sind. Mit insgesamt 11 Medaillen knüpfte der Verein an die guten Leistungen beim Deutschen Turnfest im vergangenen Jahr an.

 

Wie es seit Jahren eine Kirchheimer Tradition ist, errichteten die SGK-Turner auch in diesem Jahr wieder eine kleine Zeltstadt. Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an den Tennisclub Weinheim 1902. Bei fast immer perfektem Wetter verbrachte man fünf schöne Tage in unmittelbarer Nähe zum Turnfestgelände.

 

Die SGK war mit über 40 Aktiven bei der größten Breitensportveranstaltung in Baden-Württemberg vertreten, die in unterschiedlichen Disziplinen an den Start gingen. Besonders viele Kirchheimer bestritten den sogenannten Jahnkampf, der zwei bis drei Disziplinen aus dem Gerätturnen, der Leichtathletik und dem Schwimmen in einem Mehrkampf vereint.

 

Bei den jüngsten Athleten in der Altersklasse 12/13 gewann der Kirchheimer Andrey Antonov mit großen Abstand vor seinen Konkurrenten die Goldmedaille. Bei den 14- bis 15-Jährigen gingen gleich vier SGK-Turner an den Start, darunter auch Jan-Ole Fischer, der auf dem 2. Platz landete und sich damit die Silbermedaille sicherte. Bronze in der Altersklasse 16/17 ging an Nick Somitsch, auf Platz 5 landete Alexander Edinger. Und auch bei den 18- und 19-Jährigen war die SG Kirchheim auf dem Podium vertreten: Hier errang Dario Hol Kieslich den zweiten Platz, sein Teamkollege Bernhard Hauck gewann Bronze, Felix Gamer verpasste den Sprung aufs Treppchen knapp und erreichte den vierten Platz, vor seinem Teamkollegen Luis Brocai auf Rang 5. In der Altersklasse der über 20-Jährigen erreichte Philipp Wise den fünften Platz.

 

Neben dem erfolgreichen Abschneiden der Jugend gab es im Kirchheimer Lager auch einen Doppelsieg bei den älteren Mehrkämpfern zu bejubeln: In der Altersklasse der über 40-Jährigen siegte Rainer Heldner mit zwei Punkten Vorsprung vor Oliver Buchmann. Letzterer gewann zusätzlich noch die Goldmedaille im Leichtathletik-Dreikampf (Sprint, Weitsprung und Kugelstoß) in der Altersklasse der über 50-Jährigen.

 

Bei den Frauen belegte Christine Keller im Jahnkampf der über 30-Jährigen den fünften Platz, Charlotte Knab sicherte sich im Deutschen Achtkampf in der Altersklasse 20+ den sechsten Rang.

Für einen weiteren Kirchheimer Sieg sorgte Philipp Groß, der im Kür-Sechskampf der 18-29-jährigen Gerätturner auf dem ersten Platz landete. Bronze ging hier an seinen Teamkollegen Jonas Krause. Den erfolgreichen Auftritt der Kirchheimer komplettierte André Becker, der im Schleuderball der über 30-Jährigen den ersten Platz belegte.

 

Mit fünf Goldmedaillen sowie je drei Silber- und Bronzemedaillen können die Turner der SG Kirchheim auf ein erfolgreiches Landesturnfest zurückblicken.


SEBASTIAN HOFER ist DEUTSCHER MEISTER 2016

Deutsche Mehrkampfmeisterschaften in Bruchsal

 

Exakt ein Jahr nach seinem beidseitigen Achillessehnenabriss ist Sebastian auf dem Sportolymp angekommen. Im Jahn-Neunkampf der Männer 30+ (Turnen-Leichtathletik-Schwimmen) ließ er seinen Mitstreitern aus ganz Deutschland keine Chance. Im Turnen musste er noch etwas vorsichtig machen, da er noch immer nicht das 100%ige Vertrauen in seine Füße hat, turne aber immer oberen Bereich mit. Die Leichtathletik Disziplinen 100m Sprint, Kugelstoßen und Weitsprung dominierte er nach belieben und steigerte sich erheblich im Vergleich zu den badischen Meisterschaften. Bestleistungen im 25m Tauchen und 100m Schwimmen folgten und somit war klar, dass es bis ganz Oben reichen könnte. Als die Siegerehrung anstand und Sebastian als Deutscher Meister ausgerufen wurde, standen die Gefühle Kopf. Erstmals in seiner Karriere stand er bei den Deutschen ganz vorne. Sichtlich ergriffen reckte er die Hände in den Himmel und genoß den Erfolg welchen er sich mit hartem Training und eiserner Disziplin mehr als verdient hat.


Sebo , wir sind stolz auf dich !


André Becker ist Seniorensportler des Jahres 2015 der Stadt Heidelberg!


Trainer Harald Claas im großen RNZ Interview

Trainer Harald Claas ist verantwortlich für die gute Stimmung im SGK Team
Trainer Harald Claas ist verantwortlich für die gute Stimmung im SGK Team

Nach dem spannenden Heidelberg-Derby zwischen seiner SGK und der Bundesligareserve der KTG Heidelberg stand der Trainer der Kirchheimer Turner Rede und Antwort im großen RNZ-Interview.

 

> Herr Claas, warum hat Ihre SG Kirchheim dieses Derby gewonnen?

Wir haben gewonnen, weil wir die einfacheren Übungen an den verschiedenen Geräten geturnt, diese aber fehlerfrei über die Bühne gebracht haben. Die KTG hat schwerere Übungen absolviert, aber dabei sind den Turnern entscheidende Patzer am Barren und am Reck unterlaufen. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Jungs, denn die KTG war Favorit.

 

> Bei Ihrem Team war der Altersdurchschnitt signifikant höher.

Ja, die Mannschaften der KTG bestehen vorwiegend aus jungen Talenten, die in Leistungskadern an fünf Tagen der Woche trainieren und im Turnzentrum Heidelberg somit besonders gefördert werden. Die meisten Athleten der KTG II, die wir bezwungen haben, sind jünger als 16 Jahre. Meine Mannschaft ist zwischen 18 und 28 Jahren alt. Meine Turner trainieren nur dreimal pro Woche.

 

> Was darf man sich unter dem KTG-Förderprogramm vorstellen ?

Für die Sportler der KTG wird beispielsweise Nachhilfe bezahlt. Es geht darum, das fordernde, aber notwendige Trainingspensum aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Schule nicht zu vernachlässigen. Für solche Ausnahmesportler ist der Sprung in die Bundesliga dann auch möglich, das jedenfalls muss ihr Ziel sein.

 

> Man konnte während dieses brisanten Lokalderbys ein sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Mannschaften beobachten. Ist das normal?

Naja, meine Mannschaft und die Athleten der KTG II sind Trainingskollegen. Außerdem besteht zwischen den Vereinen ein enges Verhältnis.

 

> Wie zeigt sich dieses enge Verhältnis im Alltag?

Die Athleten, die in jungen Jahren bei der KTG als unserem Spitzensportverein "ausgemustert" wurden, werden an die SG Kirchheim oder andere Vereine abgegeben, damit sie dort an sich arbeiten können und damit ich sie als Trainer aufbauen und verbessern kann. Wenn sich diese Athleten bei uns nachhaltig verbessern, kann es durchaus sein, dass die KTG sie wieder aufnimmt und in ihren Bundesligariegen einsetzt.

 

> Aufgrund des Altersunterschiedes gab einen offensichtlichen Größen- und Kraftunterschied zwischen den beiden Mannschaften. Gibt es einen Körpertypus, der beim Kunstturnen von Vorteil ist?

Das ist schwer zu beantworten. Das Wichtigste sind die Hebelverhältnisse des Athleten in Relation zu seiner Körpergröße. Da haben kleinere Turner einen kleinen Vorteil. Auf der anderen Seite sehen größere Athleten eleganter und imposanter aus. Das sollte man bei der Haltungsnote nicht unterschätzen.

 

> Wie lang muss man trainiert haben, um auf Oberliganiveau zu kommen?

Die Grundlagen werden in jungen Jahren gelegt, im Alter von vier oder fünf Jahren. Um wie meine Mannschaft in der Oberliga zu turnen, muss das Fundament sehr früh gelegt werden. Ohne eine gründliche Ausbildung im Kindesalter kann man kein erfolgreicher Kunstturner werden. Späteinsteiger haben es bei uns schwer.

 

> Wie steht es 2013, im Jahr des Internationalen Deutschen Turnfests in der Metropolregion Rhein-Neckar, um den deutschen Turn-Nachwuchs ?

Da die Kinder immer weniger Zeit für den Sport haben, vor allem wegen des frühen Abiturs nach nur zwölf Schuljahren, merken wir einen gewissen Rückgang an jungen Mitgliedern. Der Grund dafür ist also nicht etwa fehlendes Interesse, sondern schlichtweg Zeitmangel bei den Kindern und Jugendlichen, die zu früh in einen ungesunden Lernstress geraten.

 

> Was it Ihrer Meinung nach das Attraktive am Kunstturnen?

Ein Turner ist auf sich gestelllt. Vor allem die Konzentration wird geschärft. Ich habe gemerkt, dass die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, positive Auswirkungen auf andere Lebensbereiche hat. Zum Beispiel wirkt es sich günstig auf die Leistungen in der Schule, beim Studium oder im Beruf aus.

 

> Geturnt wurde am Boden, am Seitpferd, den Ringen, am Sprung, dem Barren und am Reck, der komplette olympische Sechskampf also. Können Sie sagen, was unter diesen Geräten am schwierigsten ist?

Ganz klar: Das Seitpferd stellt die meisten Turner vor die größten Problem. Es ist unheimlich kraftraubend und schwierig in der Koordination.

 

> Was sind Ihre Aufgaben als Trainer der SG Kirchheim?

Wie alle Trainer habe ich die Aufgabe, meine Sportler zu motivieren. Im Besonderen muss ich die Athleten in den Trainings in die Lage versetzen, den bestmöglichen Ausgangspunktewert im Wettkampf erreichen zu können. Deshalb ist das Erkennen der Stärken und Schwächen meiner Athleten von großer Wichtigkeit. Manchmal muss ich sie auch trösten, heute fiel das aus...